In der Einordung der Symptome und damit in der Diagnosestellung spielen die gunas (Eigenschaften) die wichtigste Rolle. Die Eigenschaften der Symptome sind ein Hinweis auf die Fehl- Unter- oder Überfunktion eines oder mehrerer doshas. Eine übermäßig (pathologisch) ausgeprägte Eigenschaft lässt sich durch Massnahmen ausgleichen, die in ihrer therapeutischen Wirkung dieser Eigenschaft entgegenwirken.
Insofern ist der Ayurveda im Gegensatz zur Homöopathie (griech.: Gleiches mit Gleichem behandeln) den allopathischen Therapiesystemen zuzuordnen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass der Begriff der Allopathie immer wieder fälschlicherweise mit der modernen Schulmedizin gleichgesetzt wird. Hier die Übersicht der Eigenschaften der doshas, wie sie einem der grundlegenden Werke des Ayurveda, der Charaka Samhita, beschrieben werden:
| Vata | Pitta | Kapha |
|---|---|---|
| nicht ölig oder fettig, trocken, trostlos, ausgedörrt (ruksha) | etwas ölig oder fettig (sasneha) | Ölig, fettig, geschmeidig, klebrig, anhaftend |
| Kalt, kühl, frostig (sita) | warm, heiß, brennend (usna) | Kalt, kühl, frostig (sita) |
| Leicht, Leichtigkeit (laghu) | Scharf, spitz, vehement (tiksna) | Schwer, schwer im Magen, bedeutend, dicht (guru) |
| fein (stofflich), klein(st), dünn eng (sukshma) | Flüssig, fließend, abführend (sara) | Süß, angenehm, charmant, (madhura) |
| beweglich, locker, zitternd, wechselnd, unstet, verderblich (cala) | scharf, einschneidend, übelriechend, (katu) | fest, hart, kompakt, stark, ruhig, unbeweglich, dauerhaft, still, stetig, haltbar (sthira) |
| klar, offen(sichtlich), hell, glänzend, rein, unbefleckt (visada) | schleimig, schmierig, (pichilla) | |
| Rauh/grob (khara) | weich, zart, fein, empfindlich, biegsam (mrdu) |