Ayurveda em Portugal

Dr. med. Claudius Nassabi

Kolitis Ulzerosa

Schulmedizinische Einordung

Die ulzerative Kolits (UK) ist eine (chronisch) entzündliche Erkrankung des Dickdarms, welche sich primär mit -teils blutigen- Durchfällen und mitunter starken Schmerzen manifestiert. Die Ursache ist schulmedizinisch bislang nicht geklärt. Das Leiden nimmt vor allem in den westlichen Industrieländern sehr stark zu. Die höchsten Erkrankungsraten werden in Nord-Europa mit ca. 25 Neuerkankungen je 100.000 Einwohnern beobachtet. Es hat sich darüber hinaus gezeigt, dass der Lebensstil und die Ernährung eine wesentliche Rolle in der Entwicklung dieser Erkrankung spielen. Beobachtung weisen darauf hin, dass die Kinder von Einwanderer aus Niedriginzidenzgebieten das gleiche Risiko tragen daran zu erkranken, wie Bewohner aus Hochinzidenzgebieten. Obwohl eine familiäre Häufung in ca. 8-14% zu beobachten ist, gibt es keine klaren Vererbungsmuster oder eindeutige Genorte.
Der Entstehung einer UK geht eine Veränderung der Schleimhautzellen des Dickdarms voraus. Dadurch wird die Immunabwehr dieses Organs gestört, was in der Folge zu den typischen geschwürartigen Entzündungen im Darm führt.

Trotz dieser Befunde handelt es sich um keine Autoimmunerkrankung. In vielen Fällen findet sich eine Besiedlung mit pathogenen Darmkeimen (sog. Dysbiose). Ob diese Auslöser oder Folge der Erkrankung sind, bzw. für einen ungünstigen Verlauf oder den Schweregrad verantwortlich sind, ist bislang ungeklärt. Die Besiedlung mit Clostridium Difficile gilt allerdings als Risikofaktor für Rückfälle und schwere Verläufe.

In der Schulmedizin werden 3 unterschiedliche Arten einer UK -und zwar abhängig vom betroffenen Areal des Dickdarms- unterschieden. Je nachdem können dann unterschiedliche Beschwerdebilder vorherrschend sein.

Je nach Ausbreitung der Erkrankung verändert sich die Schwere der Symptome. Links isolierte Entzündung des Enddarms, rechts vollständige Entzündung des gesamten Enddarms. (aus: Lancet 2017)

Bei einer isolierten Entzündung des Enddarms (sog. Proctitis) kommt es zu gehäuftem schmerzhaftem Stuhldrang (Tenesmen) . Mit zunehmender Ausweitung auf größere Teile des Dickdarms nehmen krampfartige Schmerzen und blutige Stuhlgänge zu. Interessanterweise kann es auch zu zwischenzeitlichen Episoden mit Verstopfung kommen.

Neben den genannten organbezogenen Symptomen zeigen PatientInnen mit UK auch entzündliche Veränderung im Gefäßsystem, in den Gallengängen oder aber auch Gelenken.

Hier ein Link zu einer Übersichtsarbeit aus Lancet von 2017


Ayurvedische Sichtweise

Im Ayurveda werden Krankheitsbilder beschrieben, die der Symptomatologie einer UK oder anderer entzündlicher Darmerkrankungen, wie dem Morbus Crohn, ähneln. In die gleiche Gruppe gehört auch das sog. Reizdarmsyndrom. Der Ayurveda richtet sich in der Einordung und der späteren Therapie sehr stark an der vorherrschenden Symptomatik; je nachdem ob krampfartige Schmerzen, wässrige oder blutige Durchfälle oder aber ob auch Verstopfungen vorliegen. Darüber hinaus sind auch Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber, ausgeprägte Abgeschlagenheit für die Einordung und die darauf ausgerichtet Therapie entscheidend. Dies unterscheidet den Ayurveda von der Schulmedizin.

Ayurvedischer Behandlungsansatz

Im Ayurveda werden als Ursache wie auch in der modernen Schulmedizin Lebensstil- und Umweltfaktoren verantwortlich gemacht. Im Gegensatz zur Schulmedizin zielt der Ayurveda nicht darauf ab, nur antientzündlich oder aber immunsuppressiv zu behandeln, sondern sehr genau zu analysieren, welche Lebensumstände auf der einen Seite und welche Aspekte der körperlichen Verfassung zur Erkrankung beigetragen haben und diese zu verändern. Darüber hinaus zielt der Ayurveda darauf ab, Stoffe, die im Körper teilweise über Jahrzehnte im Körper aufgrund unzuträglicher Lebensweisen abgelagert wurden, sog. ama, zu entfernen und gleichzeitig die Abwehrkräfte zu stärken. Das geschieht durch die Aktivierung des Verdauungsfeuers agni.

Die Behandlungsstrategie ist aber in jedem Fall sehr individuell und bezieht die vorherrschende Symptomatik, Begleiterscheinungen und auch die individuelle Konstitution des Patienten immer mit ein. Von zentraler Bedeutung ist die Beachtung der seelischen Ebene und ein verstehendes Begleiten. Dadurch wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der Ayurveda den psychischen und mentalen Faktoren (Stress oder gefühlte Überforderung) eine herausragende Rolle gerade bei der Entstehung von Erkrankungen des Magen-Darmtraktes zuschreibt.

Ziel meiner Behandlung ist, eine bestehende schulmedizinische Therapie, beispielsweise mit Mesalazin, Sulfasalazin, Kortison oder den sog. Biologika, schrittweise auszuschleichen bzw. eine chirurgische Intervention in jedem Fall zu vermeiden. Dabei beziehe ich immer auch die schulmedizinische Diagnostik mit ein. Entscheidend sind dabei immer das persönliche Empfinden und die körperliche Situation. Es geht darum, gemeinsam die „krankmachenden Faktoren“ zu erkennen und damit einen neuen zuträglicheren Lebensstil – und Ernährungsverhalten zu realisieren. Dieser ist die Voraussetzung für Heilung.

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