Ayurveda em Portugal

Dr. med. Claudius Nassabi

Integrative Medizin

Integrative Medizin unterscheidet sich von der reinen Alternativ- oder Komplementärmedizin

Der Begriff der Integrativen Medizin wird nicht einheitlich gebraucht. Tatsächlich ist der Begriff relativ neu und hat sich vom Ansatz her aus der Komplementär- und Alternativmedizin entwickelt.

Manche erachten den Begriff einer Integrativen Medizin als gleichbedeutend mit der Alternativ- oder der Komplementärmedizin, oder schlichtweg als überflüssig, da für sie bereits in der Komplementärmedizin das „ergänzende Wirken“ alternativmedizinischer Methoden auf der Grundlage einer evidenzbasierten Schulmedizin das Integrierende zum Ausdruck bringt.

Es geht es aber tatsächlich um deutlich mehr! Nämlich um ein wirkliches Ineinandergreifen unterschiedlicher Ansätze, unterschiedlicher Konzepte und Perspektiven. Die Schulmedizin gewährt uns, was das Wirkgefüge des biologischen Körpers angeht, sehr interessante und weitreichende Einblicke. Wir sind vielfach in der Lage sehr komplexe Zusammenhänge zwischen Symptom und Ursache zu beschreiben (manches aber auch nicht). Darüberhinaus erlaubt uns die Akut-Medizin und auch die Chirurgie, unser körperliches Leben, das wir teilweise bewusst, teilweise auch unbewusst und damit unverschuldet, an existenzielle Grenzen gebracht haben, wieder herzustellen. Die eigentlichen Ursachen der Erkrankung kann die Schulmedizin in sehr vielen Fällen aber nicht behandeln oder in die Heilung bringen. Ihr Behandlungsansatz verbleibt in der Regel auf der Symptomebene. Das ist auch nicht verwunderlich, da sie den Körper isoliert betrachtet. In dieser Hinsicht -und das ist jetzt wichtig zu erkennen- unterscheidet sie sich im Übrigen auch nicht von einigen alternativmedizinischen Methoden, wie der Phytotherapie oder der klassischen Homöopathie.

Die Schulmedizin kann uns Zeit schenken

Mit anderen Worten, die Schulmedizin schenkt uns Zeit. Zeit, die wir nutzen können, uns den Ursachen von Missempfinden und Krankheit zuzuwenden. Und hier beginnt für mich der integrative Ansatz. Integrative Medizin sucht Linderung und auch Heilung dadurch, dass sie zunächst anerkennt, dass das Verständnis von Missempfinden und Krankheit nur durch die Betrachtung des Menschen als Individuum aus Körper, Geist, Seele und Sinnen gelingen kann. Missempfinden und Krankheit bedeutet immer, dass all die genannten Teile des Menschen involviert sind und daher betrachtet werden müssen. Mir persönlich hat die Schulmedizin „beigebracht“, den Körper des Menschen auf eine bestimmte Weise zu „lesen“, sein biologisches Funktionieren bzw. Fehlfunktionen zu erkennen. Die diagnostischen Möglichkeiten, angefangen von einer gründlichen körperlichen Untersuchung, über das Labor und Ultraschall und die weiteren bildgebenden Verfahren sind eine Möglichkeit sich dem Menschen zuzuwenden. Entscheidend ist dann aber nicht das „Mess-Ergebnis“, sondern dessen Interpretation in Bezug auf das Individuum.

Aktivierung der Selbstheilungskräfte

Der Ayurveda und andere Heilsysteme, erlauben es mir, die Befunde auf der körperlichen Ebene mit den Erkenntnissen in Bezug auf die seelische, geistige Ebene und die der Sinneswahrnehmung zu kombinieren und in einen schlüssigen Sinnzusammenhang zu stellen und dem Patienten zu unterbreiten. Hierbei ist es wichtig, zu erkennen, ob der dargestellte Sinnzusammenhang dem Patienten einen Zugang zu seinem inneren Erleben herstellen kann. Tut er das nicht, dann treffen entweder die Erkenntnisse nicht zu, oder aber das Erleben des Patienten verlangt einen anderen Zugang, weil ggf. gewisse Abwehrmechanismen beim Patienten wirken. In jedem Fall stellt diese Konstellation eine besondere Herausforderung dar. Integrativ bedeutet daher auch, zusammen mit dem Patienten zu einer Lösung zu kommen. Einen Weg zu finden, den der Patient bereit ist zu gehen, um seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Integrative Sprechstunde für Kinder, Jugendliche und Erwachsene