Immer mehr Menschen plagen sich mit wiederkehrenden Schmerzen des Darms in Verbindung Durchfall, Verstopfung, Blähungen und/oder Völlegefühl. Viele können sich nicht erklären, warum die Symptome auftreten oder durch was diese ausgelöst werden. Manchmal hilft die Veränderung, der Ernährung, meist aber nur vorrübergehend, weil häufig eine Reihe von Lebensmitteln für die Beschwerden verantwortlich gemacht werden. Frauen machen die Erfahrung, dass die Beschwerden mit dem Einsetzen der Monatsblutung verstärkt bzw. ausgelöst werden. Schwangerschaft oder Menopause wirken dahingegen mildernd. Die Unvorhersehbarkeit bzw. der scheinbare Dauerzustand der Symptome werden von den Betroffenen als äußerst belastend bzw. „unerträglich“ beschrieben. Die Beschwerden können ein solches Ausmaß annehmen, dass das alltägliche Leben darunter leidet.
IIm Ayurveda werden ähnliche Symptome bereits in den ältesten Schriften erwähnt. Aus Sicht des Ayurveda ist eine Beeinträchtigung des Agni, des Verdauungsfeuers, die Ursache. Das Agni wiederum wird von 3 wesentlichen Faktoren beeinflusst, der Ernährung, den äußeren Bedingungen und der Art und Weise, wie mentale und emotionale Situationen „verdaut“ wurden. Besonders der letzte Punkt spielt eine herausragende Rolle bei der Entstehung des Reizdarmsyndroms. In den alten Schriften werden die folgenden mentalen und emotionalen Auslöser explizit erwähnt:
- Bhaya (Angst)
- Krodha (Wut)
- Irshya (Eifersucht, Neid)
- Vishasha (Traurigkeit)
Heute wissen wir, dass der Darm über ein komplexes Nervensystem (unser 2. Gehirn) verfügt, das nach neuen Erkenntnissen anatomisch eng mit dem zentralen Nervensystem und damit mit unserer Gedanken- und Gefühlswelt verbunden ist. Die Steuerung des Verdauungsprozesses ist komplex und wird maßgeblich durch das Einwirken höherer neurologischer Instanzen beeinflusst. „Fehlinformationen“ auf dieser Ebene können daher leicht zu Fehlfunktionen und damit den oben beschriebenen Symptomen führen.
Therapeutisch handeln wir daher ausschließlich ganzheitlich, sowohl um das Verdauungsfeuer auf der körperlichen Ebene zu stärken, die Energiebahnen von verstopfenden Schlackensubstanzen zu reinigen und ein harmonisches Gleichgewicht auf der Mental-Seelen- und Sinnesebene zu erreichen. Neben leichten Yoga- und Meditationsübungen erhält die fundierte Bewusstwerdung der individuellen Bedürfnisstruktur einen besonderen Raum. Insgesamt ist dies ein Prozess, der Geduld, Disziplin und die Bereitschaft erfordert, die Perspektive auf das bisherige Leben und die damit verbundenen Einstellungen zu ändern und so dem Heilungsprozess eine realistische Chance zu geben.
